Gedankenbücher

Cahiers II: Wege und Irrwege des Denkens

In einer Zeit, in der unser Bewusstsein und unser Unbewusstes von fremden Bildern und Ideen Tag für Tag regelrecht überschwemmt werden, haben unsere eigenen und individuellen Vorstellungen allerdings einen schweren Stand. Wir hören deshalb immer weniger auf sie, obwohl nur sie uns wahrhaft aus der Seele sprechen. Wichtig ist, dass wir, was uns wertvoll scheint, schriftlich festhalten, damit wir es unserem Bewusstsein später wieder zuführen können und es sich darin entfalten kann. Aber Ideen haben es auch an sich, dass sie um die Welt wollen. Mit diesem Büchlein schicken wir sie auf die Reise, nicht unumstössliche Wahrheiten, sondern Sprungbretter für weiteres Denken.

 Cahiers III: Memorabilia, Erlesenes und Erdachtes 

Ideen sind von Natur aus virtuell-dialogisch: Der eine Einfall ruft ein Gegenüber herbei, das sich sogleich bereitstellt. Auf diese Weise entsteht ein Wechselspiel, einem dialektischen Dreischritt gleich. Dieselben Ideen sind aber auch dialogisch, weil es zu ihrem Wesen gehört, einen anderen Denkenden herauszufordern und sich an seiner Entgegnung zu messen. Denn Schreiben konstituiert nie etwas Endgültiges; es vermittelt nur Impulse und ist, um mit Lyriker Günter Kunert zu sprechen, «ein unaufhörlicher Anfang, ein immer neues erstes Mal, wie Beischlaf oder Schmerz». Die vorliegende Sammlung von Erlesenem und Erdachtem will ebenfalls in diesem Sinne verstanden werden: als eine Ansammlung von Anstössen zum Weiterdenken, die durchaus auch provozieren möchten.

 Cahier IV: Gedankliches Vagabundieren 

Fragmente, Gedankensplitter lose aneinandergereiht. Doch plötzlich erscheinen Umrisse im Hintergrund, wie bei einem Rätselbild, es zeichnet sich eine Gestalt, ein Ganzes ab. Dieses Ganze entwickelt oft eine besondere Eigendynamik, wird zur Ideologie. Spätestens dann muss eine ikonoklastische Gegenbewegung entstehen.

Cahier V: Ein Resonanzraum für das Denken

Wir brauchen einen Resonanzraum für das Abenteuer des Denkens, ein Gefäss für die Gedanken, die uns plötzlich in den Sinn kommen und die uns zunächst noch nicht gehören. Sie sind unerschöpflich und bedrängen uns mit ihrer Sprunghaftigkeit. Manchmal bleiben sie uns fremd, sind trivial oder sie bohren sich wie ein Stachel in unsere Vorstellungswelten. Für den Geist heisst das, sie zu mustern, vielleicht Gefallen an ihnen zu finden oder aber sich ihnen entgegenzustellen. Denn weckten sie nicht den Widerspruch, würde unsere Gedankenpumpe schlicht stillstehen. Und dann sind da noch diese Irrläufer, die wir oft voreilig wegscheuchen. Doch es gilt, genau hinzuhören. Was zunächst als abwegig wahrgenommen wird, kann durchaus Botschaften des Unbewussten enthalten